Ameisen im dritten Stock - oder wie man Deals macht

Hier ist eine meiner ersten Erfahrungen im Deals machen mit Tieren und worauf man achten muss. Vergisst man nämlich, für uns kleine Details, kann das zu Missverständnissen führen....

 

Als ich mich im Jahr 2000 von meinem Mann scheiden liess, habe ich eine Wohnung gesucht. Ich hatte ganz genaue Vorstellungen wie sie sein sollte und siehe da, ich habe sie auch gefunden. Es war eine drei Zimmer Wohnung mit einem Balkon und sie war gut gelegen, denn zu meinem Pferd Ljomi hatte ich nur 5 Minuten und die Feldwege waren auch vor der Türe um mit meinem Hund Tony spazieren zu gehen. Gleichzeitig war sie sehr zentral gelegen und um an das Postfach zu kommen, musste ich nur über den Platz gehen.

 

Ich war sehr glücklich über die Wohnung bis ich eines Tages Ameisen bemerkte. Zuerst dachte ich, es könne gar nicht sein, denn ich wohnte im 3. Stock. Dann habe ich mit den Ameisen Kontakt aufgenommen und habe herausgefunden, dass sie in der Wand des Hauses wohnten.

Meine Angst war natürlich, dass sie über den Balkon in die Küche kommen würden. So habe ich mit ihnen gesprochen und ihnen einen Deal vorgeschlagen.

Ich hatte gelesen, dass man mit Tieren einen Deal abmachen könne, und sie sich auch daranhalten würden. Ein Deal heisst, dass es für beide Parteien stimmen muss. Man kann die Tierchen natürlich nicht zum Nachbar senden, wo sie höchst wahrscheinlich vergiftet werden.

 

Ich überlegte mir also was ich den Ameisen für einen Deal anbieten könnte und so versprach ich ihnen zwischendurch Brotkrümel oder sonstige essbaren Sachen für die Ameisen auf den Balkon zu werfen. Ausserdem versprach ich ihnen, dass ich den Balkon nur dann wischen würde, wenn keine Ameisen unterwegs wären.

Dieser Deal schien für die Ameisen akzeptabel zu sein, denn ich sah plötzlich keine Ameise mehr in der Wohnung drin.

Dies ging eine ganze Weile gut, bis ich beschloss für ein paar Tage eine Städtereise zu machen. Eine Nachbarin hatte versprochen jeden Tag zu meinen Hasen zu schauen und so ging ich unbedachter Dinge in den Kurzurlaub.

Als ich wieder nach Hause kam, hat mich fast der Schlag getroffen. Vom Balkon aus ging eine Ameisenstrasse quer über das Wohnzimmer in Richtung Küche. Die kleinen Tierchen waren sehr fleissig. Ich bin natürlich wütend geworden und habe die Ameisen zur Rede gestellt. Diese haben aber sehr ruhig reagiert und meinten nur: „Wir dachten du seiest ausgezogen, denn du warst plötzlich nicht mehr da.“ Ach du Schande….ich hatte vergessen den Tierchen zu sagen, dass ich in einen Kurzurlaub gefahren war. In den 4 Jahren, in denen ich noch dort wohnte, ist mir das nie wieder passiert. Ich habe den Tierchen immer gesagt wo ich hinging und wie lange ich wegbleiben würde, wenn ich länger als 1 Tag weg war.

 

Nun fragst du dich vielleicht wie man einem Tier beibringt was 3 Tage oder 2 Wochen sind. Wenn es wenige Tage sind, dann kann man sich vorstellen wie es dunkel und wieder hell wird. Das ist dann ein Tag. Wenn man länger weg ist, wie zum Beispiel 14 Tage, dann übermittelt man den Tierchen den Mondstand und wie der Mondstand sein wird wenn man wieder kommt. Man muss also immer so kommunizieren, dass die Tiere auch verstehen was wir sagen wollen. Dazu muss man sich in die Tiere rein versetzen, ihre Gewohnheiten kennen und wissen was sie verstehen, wie zum Beispiel die Mondphasen oder den Sonnenstand.

 

Als ich auszog, sagte ich dies natürlich auch den Ameisen und sagte ihnen auch, dass eine Reinigungsfirma kommen würde um den Balkon mit dem Hochdruckreiniger zu putzen. Der Balkon war im obersten Stock und nicht gedeckt und mit dem Regen etc. hatte sich etwas Belag am Boden gebildet.

 

Am Tag der Wohnungsübergabe standen wir in der Küche und die Vermieterin war dabei alles zu kontrollieren, als ich plötzlich eine Ameise auf der Küchenkombination sah. Mich hat fasst der Schlag getroffen. In der ganzen Zeit, in der ich dort gewohnt hatte, hatte ich keine einzige Ameise in der Küche gesehen und jetzt krabbelte plötzlich eine einzelne über die Küchenkombination.

Ich versuchte sie nicht anzustarren und nicht zu reagieren, denn ich wollte ja schliesslich nicht, dass man sie umbringt und habe sie telepathisch gefragt: „Was machst du denn hier?“ Zur Antwort bekam ich: „Wir wollten dir nur danke sagen, dass du uns vor dem Ungetüm gewarnt hast, dass den Balkon gereinigt hat. Das hätte sonst Vielen von uns das Leben gekostet.“ Und mit diesen Worten verschwand sie dann auch wieder in einer Ritze. Das war ein sehr emotionaler Moment für mich, aber ich konnte mir natürlich nichts anmerken lassen.

 

Später habe ich von einer Nachbarin gehört, dass die neuen Mieter Probleme mit Ameisen hätten und sie diese nicht in den Griff bekommen würden. Die Deals gelten nur mit den Personen, mit denen sie auch geschlossen werde und auch nur wenn man sich daran hält.

 

Viel Spass beim Deals machen mit Tieren. 

 

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